Ein Patient gibt einen persönlichen Einblick in seine Zahnbehandlung (Lesedauer ca. 5 Minuten)

Einleitung

Zähne, überzogen von der stärksten Substanz unseres Körpers, dem buchstäblich stahlharten Zahnschmelz, sind ein Wunderwerk! Einzig mir bekanntes Problem ist Karies. Man macht sich keine Gedanken um seine Beisserchen. Mit der richtigen und regelmässigen Pflege hat aber eigentlich auch Karies keine Chance. Beim regelmässigen, angespannten und meist etwas unangenehmen Zahnarztbesuch kann man aber  auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.

Ich erzähle nachfolgend über meine persönliche Erfahrung und möchte damit einen Einblick in meine Zahnbehandlung geben; nicht zuletzt, um Ängste vor dem nächsten Zahnarztbesuch bei Patientinnen und Patienten zu mindern und Themen rund um Verträglichkeit und Allergien anzusprechen.

Von der Entfernung des Zahn-Nervs und der medikamentösen Einlage in den Wurzelkanal gibt es keine Röntgenaufnahme, da bei diesem Eingriff die schnellstmögliche Schmerzlinderung das Ziel war. Um alles zu beheben, waren folgende 3 Termine beim Zahnarzt notwendig:

1. Entfernung Zahn-Nerv, medikamentöse Einlage sowie provisorischer Verschluss
2. Definitive Wurzelkanalfüllung
3. Füllungstherapie (diverse Füllungen)


Vorgeschichte

Im März 2021 plagten mich starke Zahnschmerzen. Solche Schmerzen sind mir leider bekannt, da meine Zähne sonst schon (trotz intensiver Pflege) äusserst anfällig auf Karies sind. Ein zeitnaher Besuch beim Zahnarzt war nötig. Seine Information sorgte leider nicht für Begeisterung. Karies konnte bei einer alten Füllung bis zum Zahn-Nerv vordringen und dort den Wurzelkanal kontaminieren. Daher kamen die intensiven Schmerzen (vorwiegend bei warmem Essen und beim Zusammenpressen der Zähne).

Behandlung

Als Behandlung empfahl mein Zahnarzt, den sterbenden/abgestorbenen Nerv in einem ersten Schritt zu entfernen, um die Schmerzen sofort zu lindern. Darauf folgt eine Wurzelkanalbehandlung, um den natürlichen Zahn so lange wie möglich zu erhalten.

Zudem mussten in einem weiteren Schritt drei weitere Löcher repariert werden, um grössere Schäden zu vermeiden. Die Bilder dazu am Ende des Beitrages.

Materialwahl

Über Zahnfüllungsmaterialen macht man sich normalerweise keine Gedanken – davon hat man als Patient/Patientin vermutlich auch noch nie gehört und falls doch, dann nur in Zusammenhang mit Amalgam-Füllungen. Dennoch macht man sich Gedanken, wenn für eine Behandlung Material langfristig im Mund bleiben soll. SAREMCO entwickelt und produziert möglichst biokompatible (verträglich für den Körper) Restaurationsmaterialien. Diese  können besonders für Allergiker geeignet sein, werden aber auch bei Nicht-Allergikern präventiv eingesetzt.

Hinweis:
Allergien und Unverträglichkeiten haben in den letzten Jahren stark zugenommen und diese Tendenz steigt. Statistisch gesehen ist heute jeder 25. Patient* betroffen.

1. Die provisorische Füllung – in hellerem weiss – wurde nach der Entfernung des Zahn-Nervs zur Überbrückung eingesetzt. Nach drei Wochen wurde diese entfernt.

2. Das Medikament “Kalziumhydroxid” zur Desinfektion des Wurzelkanals wird entfernt. Die beiden Wurzelkanäle werden aufbereitet. Anschliessend mit Guttapercha abgefüllt.

3. Die alte Füllung wird herausgeschliffen und die Karies entfernt.

4. Einbringen der Zahnform (Matrize).

5. Die Kavität wird angeätzt, mit einem Adhäsiv (Kleber) vorbehandelt und anschliessend mit dem Saremco-Komposit (Füllungsmaterial) Schicht für Schicht aufgefüllt.

6. Der Zahnarzt verlässt sich bei der Auswahl der Komposit-Farbe auf seine Erfahrung, um den Zahn so natürlich wie möglich wirken zu lassen. In meinem Fall wurden die Farben A2 und A3 verwendet.

7. In einem weiteren Termin werden neue Füllungen bei den hinteren Zähnen gelegt. Bei dieser Behandlung werden die restliche Karies entfernt und die 3 noch vorhandenen Löcher repariert.

8. Die bestehende Karies wird in der Zahnhartsubstanz entfernt. Anschliessend wird wiederum mit Saremco-Komposit der Zahn Schicht für Schicht aufgebaut.

9. Zum Abschluss wird die neue Füllung poliert, damit sie optimal gereinigt werden kann. Nun fühlt sich der Zahn wieder super glatt an.

Mit der Behandlung und dem verträglichen Material bin ich sehr zufrieden. Ich habe keine Beschwerden mehr! Alles in allem fühlt sich die Restauration sehr angenehm an und sieht ganz natürlich aus. Insgesamt war die Behandlung dann auch weniger schlimm als befürchtet!

Mit dem Einblick in meine Behandlung hoffe ich, dass ihr euren nächsten Zahnarztbesuch etwas entspannter antreten könnt.

Die Behandlung wurde durch Dr. med. dent. Fabio Saccardin durchgeführt und fotografiert.

*Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl,Clinical Hospital, Department of Operative/Restorative Dentistry, Periodontology and Pedodontics, LMU Munich, Swiss Dental Journal 12-2014
(Studie: https://www.saremco.ch//wp-content/uploads/2019/12/Komposit_Toxikologie_Prof._Reichl_D_01-2011.pdf)